Zwischen Vision und Wäschekorb

Wie du trotz Überforderung im Alltag deine Träume weiterverfolgst Ich habe immer viele Ideen und Pläne: Ich möchte einen YouTube-Kanal und eine Skool-Gruppe aufbauen, habe ständig neue Seminarideen. Ich habe

Wie du trotz Überforderung im Alltag deine Träume weiterverfolgst

Ich habe immer viele Ideen und Pläne: Ich möchte einen YouTube-Kanal und eine Skool-Gruppe aufbauen, habe ständig neue Seminarideen. Ich habe unzählige Urlaubsziele, die ich noch bereisen möchte, wäre gerne Speakerin und würde am liebsten an drei Orten leben – in Bayern, Italien und Potsdam. Meiner Meinung nach müsste viel mehr für die Umwelt und die Natur getan werden – und auch gesellschaftlich gäbe es so viele wichtige Projekte.

Mein Alltag aber sieht oft ganz anders aus: Steuerunterlagen zusammenstellen, Rechnungen prüfen, Social Media Beiträge erstellen, kochen, waschen, einkaufen … und so weiter und so weiter. Und sehr oft fühlt es sich so an, als ob ich mit meinen Herzensprojekten keinen Millimeter vorankäme. Ich habe die Ziele im Blick – und gleichzeitig das Gefühl, im Alltag zu ersticken. Was bleibt, ist dieses schale Gefühl, nichts zu schaffen. Nichts von Bedeutung.

Kennst du das? Hast du auch Ideen oder Herzensanliegen, die gefühlt auf der Strecke bleiben? Kommt es dir manchmal so vor, als würdest du nichts bewegen, im Alltag gefangen sein, keinen Schritt vorankommen – bis hin zur totalen Überforderung? Ich kenne das gut. Und in solchen Momenten – wenn Frust, Hilflosigkeit oder Überforderung laut werden – helfen mir ein paar Strategien, die ich mir über die Jahre angewöhnt habe:

1. Immer bis zur nächsten Kurve

Das ist einer meiner Lieblingsgedanken. Wenn mich die Größe oder Komplexität einer Aufgabe erschlägt, denke ich ans Wandern: Immer bis zur nächsten Kurve. Schritt für Schritt. Das ist die einzige Möglichkeit, wirklich anzukommen. Ich bin schon lange und schwere Wanderungen gegangen – und am Ende kommt es immer darauf an, einfach weiterzugehen, soweit man sehen kann.

Was das für Projekte bedeutet? Teile sie so lange in kleine Schritte, bis sie sich machbar anfühlen. Und dann: geh los. Auch wenn es am Anfang so aussieht, als würde nichts passieren – irgendwann summiert sich deine Aktion. Es ist ein leises, aber kraftvolles Prinzip: Nicht die Geschwindigkeit entscheidet, sondern die Richtung.

2. Der Faktor Zeit

Zu wenig Zeit für ein Projekt zu haben, erzeugt unweigerlich Stress. Stell dir vor, du hättest für eine einzige Aufgabe – sagen wir, Kochen zu lernen – dein ganzes Leben Zeit. Natürlich würdest du es schaffen. Fast egal, was es ist. Wenn du also resignierst, weil dir alles zu viel wird, dann brauchst du vielleicht einfach: mehr Zeit.

Und wenn wir ehrlich sind – meist sind wir selbst unsere schärfsten Antreiberinnen.
Ich habe oft erlebt, dass es leichter ist, sich mehr Zeit zu nehmen, als ich dachte. Selbst im Zusammenspiel mit anderen. Zeit ist kein Luxus, sie ist die Bedingung dafür, dass etwas wirklich wachsen kann. Manchmal braucht ein Same eben eine ganze Saison, um sich zu zeigen.

3. Strukturtermine

Um die ersten beiden Punkte umzusetzen, braucht es Raum. Ich merke immer wieder, wie wichtig es ist, mein Leben und meine Projekte regelmäßig mit etwas Abstand zu betrachten. Mich neu auszurichten. Pflöcke einzuschlagen.

Dafür plane ich bewusst Zeit ein – meine Strukturtermine. Das kann ein fester Kalendereintrag sein, in dem ich nur plane und strukturiere. Genauso gut kann es ein Spaziergang allein, ein Treffen mit einer Peergroup oder eine Weiterbildung sein (lies hierzu gern meinen Artikel „5 Tipps für eine gute Mastermind“). Diese Zeit mag sich im Alltagsstress wie verlorene Zeit anfühlen – aber sie bringt dich wirklich weiter. Sie ist ein Termin mit dir selbst und deiner Zukunft. Und der sollte genauso verbindlich sein wie jeder andere. Wenn du dir regelmäßig erlaubst, aus dem Hamsterrad kurz auszusteigen, entsteht der Raum, in dem Klarheit und Fokus zurückkehren können.

4. Alles in den Kalender

Ein absoluter Gamechanger in meiner Anti-Überforderungs-Strategie: Ich trage alles in meinen Kalender ein. Früher standen dort nur „echte“ Termine – also mit anderen Menschen. Das führte dazu, dass ich parallel mehrere To-do-Listen hatte, Tage übervoll waren, Vor- und Nachbereitungszeiten fehlten – und ich oft nachts wach lag, weil mir etwas Dringendes einfiel. Heute ist das anders. Zum Grauen jedes IT-Beraters habe ich fünf oder sechs Kalender – aber sie sind alle miteinander verknüpft. Und ich trage wirklich alles ein: Vorbereitungen, Nachbereitungen, E-Mails, Steuer, Arzttermine, Wegezeiten, Kochen, Freunde treffen, Sport, Blogartikel schreiben, Social Media … einfach alles.

Das hat drei wunderbare Konsequenzen:

  • Ich schlafe gut, weil ich nichts mehr vergesse.
  • Ich habe für alles Zeit eingeplant – und bin manchmal sogar früher fertig.
  • Ich habe viel mehr Wertschätzung für jede Kleinigkeit, die ich geschafft habe – weil sie sichtbar ist.

Und: Meine Strukturtermine finden ihren Platz. Jeden Abend schaue ich auf den nächsten Tag, strukturiere bei Bedarf um – und gehe entspannt in den Feierabend. Ich empfinde das inzwischen fast wie eine Geste der Selbstfürsorge: meinem Leben durch Struktur Form zu geben, statt mich von der Flut treiben zu lassen.

5. Mit anderen zusammenarbeiten

Ich bin Einzelkind und habe früh gelernt, alles allein zu schaffen. Einer meiner tiefsten Glaubenssätze war: Ich schaffe das allein. Lange kam ich gar nicht auf die Idee, mit anderen zu kooperieren – es schien mir komplizierter, als es einfach selbst zu machen.

Dieses Mindset habe ich gründlich aufgewirbelt. Heute weiß ich, wie entlastend es ist, mit anderen zusammenzuarbeiten. Wir können uns absprechen, ergänzen, inspirieren. Es ist so erleichternd, etwas abzugeben, wenn einem das Wasser bis zum Hals steht. Ich kann dir nur empfehlen: Suche dir Menschen, mit denen du kooperieren kannst. Menschen, mit denen du Projekte besprichst, Ideen weiterspinnst, Verantwortung teilst. Es verändert alles. Kooperation ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Reife.

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Vielleicht bist du auch jemand mit vielen Ideen, Träumen und Verantwortlichkeiten. Und vielleicht kennst du dieses Gefühl, dass der Alltag dich verschluckt. Aber: Bewegung beginnt immer klein. Ein Schritt, eine Kurve, eine kleine Verabredung mit dir selbst. Wenn du dich überfordert fühlst, erinnere dich: Du musst nicht alles auf einmal schaffen. Nur den nächsten Schritt gehen – und dann den nächsten. Und irgendwann wirst du zurückblicken und sehen: Du bist längst unterwegs.

Nachklang

Ich glaube, wir unterschätzen oft, wie viel wir tatsächlich bewegen – gerade dann, wenn es sich langsam anfühlt. Unsere Leben sind keine geraden Linien. Sie verlaufen in Bögen, Spiralen, manchmal im Zickzack. Und doch formt sich mit jedem Schritt etwas, das Sinn ergibt.

Vielleicht ist es das, worum es wirklich geht: Nicht immer schneller oder effizienter zu werden – sondern im Tun verbunden zu bleiben. Mit dem, was dir wichtig ist. Mit deinem Leben. Mit deinen Visionen. Mit dir selbst.

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